Institut für Kunstpädagogik
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Barocke Architektur in 3D

Lehrkräfte stellen sich digitalen Unterrichtsmethoden in der Kunst

17.11.2018

Am 17.11.2018 bot der doko18 in München den Vortrag und Workshop „KLÄREN – Digitale Medien nutzen – 3D-Modellierung des Klärens und (Nach-)Gestaltens barocker Architektur“ im Rahmen der von Dr. Barbara Lutz-Sterzenbach und Prof. Dr. Frank Schulz moderierten Sektion III: Rezeptionsangebote an. Die Referentinnen PD Dr. Ute Engel (LMU, Institut für Kunstgeschichte) und Dr. Karin Guminski (LMU, Institut für Kunstpädagogik, Kunst und Multimedia) berichteten zu Beginn von ihrem gemeinsamen Seminar, in dem sie mit Kunstgeschichts- und Kunst und Multimedia Student*innen die Kammerkapelle der Kurfürstin im Schloss Schleißheim virtuell in 3D nachgestellt hatten. Dazu fotografierten die Studierenden den Raum vor Ort und rekonstruierten ihn später mit verschiedener Software am Computer. Das Ergebnis wurde im LRZ in der CAVE präsentiert, einem Raum mit 5-seitigen Projektionen, der die Kapelle für Betrachter*innen mithilfe einer speziellen Brille dreidimensional darstellte.
Nach dem Bericht wurden in einer offenen Diskussionsrunde viele interessierte Fragen zur Einsetzbarkeit von 3D-Modell-Technik gestellt. Welche neuen Erkenntnisse der Kunstgeschichte ergeben sich aus dieser Möglichkeit? Welche perspektivischen Unterschiede entstehen in einer virtuellen Ansicht im Gegensatz zur analogen? Wie kann es Schüler*innen wirklich einen leichteren Zugang zu alten Bau- und Kunstwerken bieten? Und wie können Schüler*innen selbst ein 3D-Abbild erschaffen?
Die letzte dieser Fragen wurde abschließend im Rahmen des Workshops beantwortet. Die ehemaligen Kunst- und Multimedia Student*innen Elisabeth Mayer und Kristian Weinand erklärten den Lehrkräften wie man schon mit einer Handykamera und dem für Lehreinrichtungen kostenlosem Programm „Autodesk Recap Photo“ ein überzeugend detailliertes 3D-Modell eines echten Objekts bauen kann. Die Lehrer*innen konnten dieses Objekt mit einem Cardboard und dem Handy dreidimensional betrachten und eine Anleitung zum selbst Ausprobieren mit nach Hause oder vielmehr, mit in die Schule nehmen. Eine stärkere Digitalisierung des Schulunterrichts scheint in Zukunft unvermeidlich zu sein. Doch dass die Technik dafür schon heute bei fast allen Schülerinnen und Schülern auf den Smart Phones vorhanden ist, muss der lehrenden Generation erst bewusst werden, um davon profitieren zu können. Und auch wenn vereinzelte Teilnehmer*innen der Thematik noch mit Skepsis gegenüberstanden, so zeigten die zahlreiche Anwesenheit und die nicht enden wollende Diskussion das großes Interesse der Lehrenden an der Schnittstelle für Kunst, Technologie und Pädagogik.

Melissa Dietzel
Kunst und Multimedia Studentin