Kunstpädagogik | BA (Studienbeginn ab WS 2019/20)
Beschreibung des Studienfachs
Gegenstand des B.A. Kunstpädagogik sind die vielfältigen Vermittlungsfelder von Kunst und Kunstpraxis in unserer Gesellschaft. Der Studiengang kombiniert zu diesem Zweck ein kunstwissenschaftliches Studium mit einer gestalterisch-praktischen und einer fachdidaktischen Ausbildung, wobei die Erarbeitung der Fachtheorie und eigene künstlerische Arbeit dabei stets in Bezug zueinander stehen. Erworben werden demnach sowohl wissenschaftlich-diskursive Fähigkeiten als auch Vermittlungskompetenzen und gestalterische Fertigkeiten in verschiedenen Bereichen.
Da sich der Horizont des Fachs Kunstpädagogik in verschiedene Richtungen erweitert hat, setzt der Studiengang fachliche Schwerpunkte. So liegt eine Betonung auf den Neuen Medien, deren Entwicklung und Verbreitung gegenwärtig neue Kunst- und Gestaltungsformen entstehen lässt sowie entscheidenden Einfluss auf die Erschließungs- und Vermittlungsweisen von Kunst hat. Ebenso wird mit dem Schwerpunkt der Bildwissenschaft dem über die Bildenden Künste hinaus erweiterten Blickfeld der Kunstpädagogik entsprochen.
Der interdisziplinäre Ansatz des Studiengangs erlaubt es, künstlerischen und kunstpädagogischen Prozessen in ihrer Komplexität gerecht zu werden und zukünftigen Entwicklungen des Fachs mit innovativen Vermittlungsstrategien zu begegnen, durch spezifische Wahl des Bachelor-Nebenfachs ist darüber hinaus eine individuelle berufliche Profilbildung möglich. Die Vernetzung wissenschaftlicher Fachkenntnisse mit selbstbestimmter Gestaltungspraxis, kommunikativer Kompetenz, Teamfähigkeit und projektorientierten Formen des Lernens gewährleistet eine zukunftsorientierte Berufsausbildung.
Im Speziellen werden berufsrelevante fachliche Kenntnisse und Fähigkeiten aus den Bereichen Kunstpädagogik, Kunst-/Mediengeschichte, Phänomene der Gegenwartskunst, Kunsttheorie, sowie künstlerischer und medialer Produktion und Rezeption vermittelt. Schwerpunkte in der Kunst-/Medienpraxis bilden Malerei, Zeichnung, dreidimensionales Gestalten und Mediengestaltung. Insbesondere der Erwerb der Qualifikation zum medialen Gestalten und zur systematischen Rezeption medialer Projekte trägt zu einer zukunftsweisenden Ausbildung im kunstpädagogischen Bereich bei und erhöht somit die Berufschancen der Absolventen.
Viele der Lehrveranstaltungen und Projekte beziehen benachbarte Wissenschaftsbereiche in Theorie und Praxis mit ein, ein großer Teil des Lehrangebots ist interdisziplinär ausgerichtet. Aspekte des Kulturmanagements, wie z.B. die Präsentation und Vermittlung künstlerischer Leistungen im Ausstellungskontext, sind ebenfalls Bestandteil des Bachelorstudiengangs.
Voraussetzungen und Anforderungen
Eignungsfeststellungsverfahren
Voraussetzung für die Zulassung zum Studiengang Kunstpädagogik ist das Bestehen einer Eignungsprüfung. Die Eignungsprüfung im Fach Kunstpädagogik besteht aus einer Vorauswahl der Bewerber, einer praktischen Prüfung und einer mündlichen Prüfung. Die mündliche Prüfung findet nur dann statt, wenn nicht bereits aufgrund des Ergebnisses der praktischen Prüfung eine Entscheidung über das Bestehen oder Nichtbestehen möglich ist. Für die Vorauswahl reicht der Bewerber eine Mappe mit eigenen künstlerischen Arbeiten ein. Auf Basis dieser Mappe wird über die künstlerische Eignung entschieden. Die Bewerbungsmappe ist zu einem festgelegten Termin im Institut abzugeben. Wird die Mappe akzeptiert, wird der Studieninteressent zur einer praktischen Prüfung eingeladen. Die praktische Prüfung besteht aus einer in Klausur zu fertigenden praktischen Prüfungsarbeit, die mündliche Prüfung besteht aus einem Einzelprüfungsgespräch über künstlerisch fachliche Fragen.
Erwünschtes Profil
Das Studium der Kunstpädagogik bezieht seine Motivation aus dem Interesse und Spaß am bildnerischen Gestalten, der Auseinandersetzung mit historischer und Gegenwartskunst sowie dem Engagement in Kommunikation, Diskussion und Vermittlung dieser Aspekte. Unerlässlich ist eine grundsätzliche Offenheit gegenüber verschiedenen künstlerischen Ansätzen und Konzepten, die Fähigkeit zur Kritik und Selbstkritik, die Bereitschaft zu Kooperation, Engagement und selbstmotiviertem Gestalten. Darüber hinaus ist es wichtig, nicht nur Freude und Motivation für die eigene künstlerische Praxis, sondern auch für die Vermittlung von Kunst und Gestaltung zu entwickeln und die Bedeutung und Wirkungsweise von Kunst in ihrem gesellschaftlichen Umfeld zu verstehen: Kunst erfüllt menschliche und soziale Bedürfnisse und existiert nicht um ihrer selbst Willen.
Studienaufbau / Module
Das Studium ist auf sechs Semester konzipiert, aufgeteilt in eine Grundlagenphase und Aufbauphase. Es schließt mit der Erstellung einer künstlerisch-kunstpädagogischen Projektarbeit und der Bachelorarbeit ab. Im Hauptfach Kunstpädagogik sind 120 ECTS, im Nebenfach 60 ECTS zu erwerben.
Studienplan für den Bachelorstudiengang Kunstpädagogik
im Hauptfach (120 ECTS)
Modul | Lehrveranstaltungen | Art | Bewertung | ECTS | |
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1. Fachsemester | |||||
P 1 | Basismodul: Grundlagen der Kunstpädagogik | BE/NB | 6 | ||
P 1.1 | Grundkurs Kunstpädagogik | Seminar | (3) | ||
P 1.2 | Wissenschaftliche Arbeitsweisen | Tutorium | (3) | ||
P 2 | Basismodul: Grundlagen der Kunst- und Medienpraxis I | BE/NB | 6 | ||
P 2.1 | Grundlagen des malerischen Gestaltens | Seminar | (3) | ||
P 2.2 | Grundlagen des grafischen Gestaltens | Seminar | (3) | ||
P 3 | Basismodul: Kunstgeschichte | Note | 6 | ||
P 3.1 | Einführung Epoche III (Moderne und Gegenwart) | Vorlesung | (3) | ||
P 3.2 | Kunstgeschichte und Kunstvermittlung | Seminar | (3) | ||
2. Fachsemester | |||||
P 4 | Basismodul: Inhalte und Berufsfelder der Kunstpädagogik | Note | 6 | ||
P 4.1 | Inhalte und Bezugsfelder der Kunstpädagogik | Vorlesung | (3) | ||
P 4.2 | Berufsfelder und Institutionen der Kunstvermittlung | Seminar | (3) | ||
P 5 | Basismodul: Grundlagen der Kunst- und Medienpraxis II | BE/NB | 6 | ||
P 5.1 | Einführung in das digitale Gestalten | Seminar | (3) | ||
P 5.2 | Grundlagen des Gestaltens zeitbasierter Medien | Seminar | (3) | ||
P 6 | Aufbaumodul: Kunstbetrachtung und kulturelle Bildung | Note | 6 | ||
P 6.1 | Methoden der Kunst- und Medienbetrachtung | Seminar | (3) | ||
P 6.2 | Aspekte der kulturellen Bildung | Seminar | (3) | ||
3. Fachsemester | |||||
P 7 | Aufbaumodul: Kunstvermittlung und Medien | BE/NB | 6 | ||
P 7.1 | Kunst, Medien und Technologie | Vorlesung | (3) | ||
P 7.2 | Kunstpädagogik in Theorie und Praxis | Seminar | (3) | ||
P 8 | Basismodul: Grundlagen der Kunst- und Medienpraxis III | BE/NB | 6 | ||
P 8.1 | Grundlagen des Gestaltens in der Fläche | Seminar | (3) | ||
P 8.2 | Grundlagen des plastischen Gestaltens | Seminar | (3) | ||
P 9 | Aufbaumodul: Kunstwissenschaft und Pädagogik | Note | 6 | ||
P 9.1 | Einführung in die Heil- und Sonderpädagogik – Ausgewählte Fragen der Prävention, Integration und Rehabilitation | Vorlesung | (3) | ||
P 9.2 | Kunstwissenschaftliche Arbeitsweisen | Seminar | (3) | ||
4. Fachsemester | |||||
P 10 | Aufbaumodul: Kunstvermittlung und Bildwissenschaften | Note | 12 | ||
P 10.1 | Kunstvermittlung und Bildwissenschaften | Seminar | (9) | ||
P 10.2 | Tutorium: Kunstvermittlung und Bildwissenschaften | Tutorium | (3) | ||
P 11/I | Projektmodul: Künstlerisch-kunstpädagogische Projektarbeit | (3) | |||
P 11.1/I | Begleitseminar: Künstlerisch-kunstpädagogische Projektarbeit | Seminar | (1) | ||
P 11.2/I | Künstlerisch-kunstpädagogische Projektarbeit | Projekt | (2) | ||
Aus WP 1 und WP 2 ist ein Modul zu wählen | |||||
WP 1 | Kulturmanagement | Note | 3 | ||
WP 1.1 | Aspekte des Kulturmanagements | Seminar | (3) | ||
WP 2 | Aspekte des Kulturmanagements in der Kunstvermittlung | Note | 3 | ||
WP 2.1 | Kunstvermittlung und Kulturmanagement | Seminar | (3) | ||
5. Fachsemester | |||||
P 11/II | Projektmodul: Künstlerisch-kunstpädagogische Projektarbeit | 12 | |||
P 11.1/II | Begleitseminar: Künstlerisch-kunstpädagogische Projektarbeit | Seminar | (1) | ||
P 11.2/II | Künstlerisch-kunstpädagogische Projektarbeit | Projekt | (5) | ||
P 11.3 | Kuration und Ausstellungsmanagement | Seminar | (3) | ||
P 12 | Aufbaumodul: Entwicklung gestalterischer Konzepte | BE/NB | 6 | ||
P 12.1 | Entwicklung gestalterischer Konzepte | Seminar | (3) | ||
P 12.2 | Tutorium: Entwicklung gestalterischer Konzepte | Tutorium | (3) | ||
Aus WP 3 und WP 4 ist ein Modul zu wählen | |||||
WP 3 | Vertiefungsmodul: Plastisches Gestalten | Note | 3 | ||
WP 3.1 | Vertiefung des plastischen Gestaltens | Seminar | (3) | ||
WP 4 | Vertiefungsmodul: Multimediales Gestalten | Note | 3 | ||
WP 4.1 | Multimediales Gestalten | Seminar | (3) | ||
6. Fachsemester | |||||
P 13 | Aufbaumodul: Kunsttherapie | Note | 6 | ||
P 13.1 | Theoretische Aspekte der Kunsttherapie | Seminar | (3) | ||
P 13.2 | Praktische Aspekte der Kunsttherapie | Seminar | (3) | ||
P 14 | Projektmodul: Werkpräsentation | 9 | |||
P 14.1 | Begleitseminar: Werkpräsentation | Seminar | (1) | ||
P 14.2 | Werkpräsentation | Ausstellung | (5) | ||
P 14.3 | Ausstellungskonzeption | Seminar | (3) | ||
P 15 | Abschlussmodul | Note | 15 | ||
P 10.1 | Bachelorarbeit | (12) | |||
P 10.2 | Disputation | (3) | |||
Farbcodes | |||||
blau | Kunstpädagogik | ||||
orange | Kunstpraxis | ||||
gelb | Kunstwissenschaft |
Tätigkeits- und Berufsfelder
Der Bachelorstudiengang qualifiziert zur kunstpädagogischen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in verschiedenen Tätigkeitsfeldern. Er soll dazu ermächtigen, sowohl Kunstrezeption als auch bildnerische Betätigung von Lernenden als sinnstiftende Erfahrung zu begleiten. Er befähigt darüber hinaus zum verantwortlichen Wirken in Gestaltungsbereichen, die ein unabhängiges, innovatives und kritisches Bewusstsein benötigen. Die wissenschaftliche Qualifikation ermöglicht tiefe Einblicke in Zusammenhänge der gesellschaftlichen Kunst- und Medienproduktion, durch eine zukunftsorientierte künstlerische Ausbildung lernen die Studierenden, Gestaltungsprozesse unter zeitgenössischen Bedingungen zu konzipieren und anzuleiten. Im Gegensatz zu einer rein handwerklichen oder fachdidaktischen Ausbildung erlangen die Studierenden die Befähigung zu einer kompetenten, erfindungsreichen und verantwortlichen Planung und Konzeptbildung.Das Studium soll auf vielfältige berufliche Einsatzmöglichkeiten im Bereich der Vermittlung von Kunst vorbereiten, insbesondere in Kultureinrichtungen wie Museen oder Bibliotheken, im Kurationswesen und der Ausstellungsplanung, im Kunsthandel, Bildungstourismus, Kulturmanagement, Verlagswesen oder Kunstjournalismus. Der Bachelorstudiengang Kunstpädagogik qualifiziert vor allem für das breite Spektrum außerschulischer Kunsterziehung, von der Arbeit mit Kindern und Erwachsenen, in Jugendzentren, in der Medien-, Spiel- und Erlebnispädagogik bis zur kunstpädago-gischen Dienstleistung in öffentlichen Einrichtungen, Strafvollzugsanstalten, Therapie- und Rehabilitationszentren und Seniorenheimen. Darüber hinaus wird die Befähigung erworben, in vielen kulturpädagogischen Bereichen gestalterisch tätig zu werden, wie bei der Produktion von Lehr- und Lernmitteln, der Konzeption von Begleitmedien für Ausstellungen und Kunstsammlungen oder bei der Organisation und Durchführung kommunaler Kunstprojekte.
Prüfungsamt
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