Institut für Kunstpädagogik
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Russland mit einem DAAD Stipendium

Kooperationsprojekt des Institutes für Kunstpädagogik der LMU
mit der Staatlichen Universität Smolensk, dem
Goethe-Institut Russland und der
Smolensker universellen Gebietsbibliothek A. T. Twardowskij

Im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit der Staatlichen Universität in Smolensk lud das Goethe-Institut Russland im November 2015 Herrn Stöber zu einem Streetart-Projekt ein. Es bestand aus einer Vorlesung an der Staatlichen Universität, einem Workshop und einem Wettbewerb.

1. Vorlesung: Das Web 2.0 und Jugendkultur in öffentlichen Räumen
Bei der Vorlesung von Günter Stöber vom Institut für Kunstpädagogik der LMU München ging es vor allem um die Fragestellung, wie die Jugendkultur heute mit dem Web 2.0 verbunden ist und sich dadurch die öffentlichen Räume und das Verhalten darin verändern. Besonders die interaktiven Medien wie Facebook, WhatsApp oder Twitter haben die Struktur unserer mit dem Netz verknüpften Raumwahrnehmung verflüssigt, aber gleichzeitig im realen Raum neue Kristallisationspunkte für jugendkulturell-ästhetisches Handeln eröffnet. Erst die sozialen Interaktionen aus dem Netz verdichten diese Räume wieder und stellen Öffentlichkeit her. Viele Beispiele aus dem Bereich der Streeart konnten diese These untermauern.

2. Workshop zu Formen und Inhalten von Streetart
In einem mehrtägigen Workshop wurden die verschiedensten Aspekte von Streetart und Jugendkultur im öffentlichen Raum behandelt. Das Ziel war der Austausch von Erfahrungen und Forschungen auf dem Gebiet jugendkultureller Äußerungen im öffentlichen Raum im internationalen Vergleich.
Mit Arbeiten und Beiträgen von Mitarbeiterinnen des Goethe-Instituts, dem DAAD in Smolensk, einer Referentin aus Polen und einem Vertreter der staatlichen Universität Smolensk wurden Aspekte behandelt, die politisch-gesellschaftliche Bereiche berühren und vielerlei Abhängigkeiten von jugendkulturellen Milieus beleuchten. Ein Fokus lag auch auf den verschiedensten künstlerischen Ausprägungen von Streetart. Der Vertreter der staatlichen Universität in Smolensk, Herr Dr. Beljutin, zeigte z.B. anhand von jugendkulturellen Äußerungen im Umfeld von Fußballstadien und den damit verbundenen Graffitis, welches Forschungsfeld sich für volkskundliche Untersuchungen aus diesen Phänomenen ergeben.
Eine rege Diskussion mit den Studierenden der Universität zeigten regionale Unterschiede und Gemeinsamkeiten im jugendkulturellen Ausdruck auf.

3. Überregionaler Wettbewerb für Schüler, Schülerinnen und Studierende
Von besonderem Interesse war ein ausgelobter Wettbewerb des Goethe-Instituts, bei dem die gelungensten und spannendsten Arbeiten in der Umgebung von den Jugendlichen fotografiert werden sollten mit einer schriftliche Begründung, warum gerade dieses Graffiti für die Jugendlichen so spannend und relevant wäre.
Hier wurde besonders deutlich, wie unterschiedlich die Wahrnehmung des öffentlichen Raumes von Region zu Region, aber auch von Land zu Land ist und wie die Wahrnehmung der Jugendkultur im öffentlichen Raum vom Kontext gesellschaftlicher und politischer Bedingungen des Umfelds abhängt.
In diesem Zusammenhang war es auch besonders spannend, zu sehen wie nachhaltig wirksam die Folgen und der Einfluss des Zweiten Weltkrieges auf die Gesellschaft und die Kultur in Smolensk sind. Seit Jahrhunderten war Smolensk immer diejenige Stadt, die bei einem Angriff auf Russland als erstes betroffen war und im Fall des Zweiten Weltkrieges fast gänzlich zerstört wurde. Dieses Erbe und die Erinnerung daran sind an jeder Stelle der Stadt und auch in den jugendkulturellen Wahrnehmungen und Äußerungen noch äußerst lebendig und hinterlassen Spuren.
Bemerkenswert war die Aufmerksamkeit der regionalen Fernsehsender und der regionalen und überregionalen Presse. Interviews und Treffen mit der Hochschulleitung machten deutlich, welches hohe Gewicht einem internationalen Erfahrungs- und Forschungsaustausch von russischer Seite zuerkannt wird.

Weitere Kooperation:
Mit einem DAAD-Stipendium zur Go-East-Sommerschule in Smolensk: um die Verbindungen, den Erfahrungs- und Forschungsaustausch sowie die gegenseitigen Kontakte weiter fortführen zu können, werden die Studierenden der LMU München eingeladen zu einer „Go-EAst-Sommerschule“ nach Smolensk zu kommen. Das DAAD stellt dafür Gelder für Stipendien zur Verfügung. Alles weitere entnehmen Sie bitte dem unten stehenden Link.

Infos zum Stipendium
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Für Rückfragen:
Dr. Roman Beljutin
http://int.smolgu.ru/
E-mail: intdep@smolgu.ru
Теl.: +7 (4812) 700 232